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Lehrstuhl f¨¹r Schulp?dagogik

Liebe Studierende,

wir bitten Sie alle Anfragen an Herrn Prof. Dr. Zierer an das Sekretariat (Frau Eis) zu schicken. Anfragen per E-Mail an Prof. Dr. Zierer k?nnen leider nicht beantwortet werden.?

Bei Fragen rund um das Studium und Anrechnungen kontaktieren Sie gerne unsere? .

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Beste Gr¨¹?e,?

Ihr Lehrstuhl f¨¹r Schulp?dagogik

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Herzlich Willkommen: Unser Leitbild

Wertvolle Bildung in der Schule:

menschlich ¨C anspruchsvoll ¨C multiperspektivisch ¨C wissenschaftlich ¨C praktisch

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Das folgende Leitbild beschreibt unser Selbstverst?ndnis als universit?re Forschungs- und Lehreinheit und mit Blick auf unsere Vorstellung einer humanen Schule, auf die wir Studierende vorbereiten wollen. Dieses schulp?dagogische Grundsatzprogramm ist f¨¹r alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zentraler Orientierungsma?stab, an dem wir Forschung und Lehre ausrichten. Zugleich zeigt es k¨¹nftigen Lehrpersonen, die bei uns studieren, jenes Erziehungs- und Bildungsverst?ndnis auf, das wir als wissenschaftlich g¨¹ltige Grundlage bildungswirksamen Unterrichtens im Lebensraum Schule betrachten.

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1. Der Mensch im Zentrum

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Ausgangspunkt, Mitte und Zielperspektive aller Bildungsprozesse ist der Mensch. Deshalb verstehen wir Schulp?dagogik als Humanwissenschaft im Allgemeinen und als Erziehungswissenschaft im Besonderen. Als Teil eines Ganzen kooperiert sie mit anderen Disziplinen (z. B. Allgemeine P?dagogik; Philosophie, Psychologie, Politologie, Soziologie, Theologie). Dementsprechend betrachten wir alle Reflexionen zu Bildung, Erziehung und Unterricht immer unter der ?conditio humana¡°. Basis und Rahmen schulp?dagogischer Theorie und Praxis bildet das humanistische Menschenbild, das besonders von den kulturellen Traditionen Aufkl?rung, Christentum, Humanismus (Antike; Renaissance) und Judentum gepr?gt ist.

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Der Mensch entfaltet sich im Wechselwirkungsverh?ltnis von Individualit?t und Personalit?t. Er unterscheidet sich als Person von anderen Lebewesen vor allem durch Freiheit, Offenheit, Interpersonalit?t und Sozialit?t, Reflexivit?t und Sinnverwiesenheit. Deshalb kommt ihm unabh?ngig von Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft und anderen Wesensmerkmalen unantastbare W¨¹rde (vgl. Art. 1 Allgemeine Erkl?rung der Menschenrechte; Art. 1 Grundgesetz; Art.100 Bayerische Verfassung) zu. Im selben Ma? ist die Individualit?t des Menschen zu achten, die zu Heterogenit?t f¨¹hrt: Menschen unterscheiden sich naturgem?? in ihren F?higkeiten und Fertigkeiten, in ihrem Wissen und K?nnen, in ihren Einstellungen, Wertungen und damit Haltungen. Die Menschenw¨¹rde als Universalit?tsprinzip impliziert deshalb Heterogenit?t als Normalzustand und Inklusion als ethische und politische Konsequenz. Letztlich will jeder Mensch ?leben, lieben und geliebt werden¡° (Ruppert 2021).

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2. Bildung und lebenslanges Lernen

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Bildung im Sinne von ?Menschwerdung¡° nach Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1807) bedeutet, dass der Mensch wird, was er ist. Die Gabe des Menschseins ist in diesem Sinn immer als Aufgabe zu verstehen. Dies gilt sowohl f¨¹r die Personalit?t als auch f¨¹r die Individualit?t. Der Mensch besitzt eine W¨¹rde, mit der nach einem w¨¹rdevollen Leben strebt. Er ist in der Lage, frei, offen und reflektiert zu entscheiden, was er in jeder Phase seines Lebens immer wieder abrufen muss. So ist der Mensch im Sinn eines lebenslangen Lernens stets dabei, unterschiedliche Dimensionen seiner Pers?nlichkeit in ihrer systemischen Wechselwirkung zu entfalten: ?sthetik, Emotionalit?t, Kognition, Leiblichkeit, Religiosit?t und Sozialit?t, um nur einige Aspekte zu nennen. Jeder Versuch, den Menschen auf einzelne dieser Aspekte zu reduzieren, wird ihm nicht gerecht und ist letztlich inhuman.

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3. Erziehung ¨C Sozialisation ¨C Enkulturation

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Der Mensch als erziehungsbed¨¹rftiges und erziehungsf?higes Wesen bedarf der Anleitung durch andere, um sich bilden zu k?nnen. Wir gehen daher von der unverzichtbaren Bedeutung von Erziehung als p?dagogische Basiskategorie aus. ?Der Mensch wird am Du zum Ich¡°, so formuliert diesen Gedanken Martin Buber und weist darauf hin: Der Mensch braucht seine Mitmenschen, um sich selbst zu erkennen, um seine M?glichkeiten zu erfahren und weiterentwickeln zu k?nnen. Dabei verfolgt Erziehung ein letztes Ziel: sich selbst ¨¹berfl¨¹ssig zu machen und Selbstbestimmung im Sinne der M¨¹ndigkeit zu erm?glichen. In der Schule findet Erziehung in Unterricht und Schulleben statt. Sie erm?glicht kulturspezifische Bildung (?Enkulturation¡°) und vollzieht sich stets in sozialen Kontexten (?Sozialisation¡°). Die Schule ist ein einzigartig wichtiger und unverzichtbarer p?dagogischer Ort, an dem Kinder und Jugendliche im vertrauensvollen Verh?ltnis zu Lehrpersonen und in der Lerngemeinschaft mit Gleichaltrigen Bildungshilfe und Erlebnisse ?als Spuren im Gehirn¡° (Manfred Spitzer) erfahren. Bindungen sind dabei die Essenz jedes p?dagogischen Handelns. So ist auch die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern eine unabdingbare Voraussetzung f¨¹r das Gelingen dieser p?dagogischen Bem¨¹hungen.

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4. Bildung als multiperspektivische Begegnung mit der Welt

?Der Mensch sucht so viel Welt als m?glich zu ergreifen und so eng, als er nur kann, mit sich zu verbinden¡° (Wilhelm von Humboldt). In diesem Sinne setzen gelingende Bildungsprozesse eine mehrdimensionale Begegnung mit der Wirklichkeit voraus. In Anlehnung an die erkenntnistheoretischen Ans?tze von Karl Popper, J¨¹rgen Habermas und Ken Wilber betrachten wir folgende Zug?nge der Wirklichkeit als Leitperspektiven f¨¹r unsere Arbeit in Forschung und Lehre:

  • Objektivit?t: Beobachtbarkeit und Messbarkeit als Kriterien eines evidenzbasierten Bildungserfolgs (?Effektivit?t¡°)
  • Wahrhaftigkeit: subjektive Interessen, W¨¹nsche und Bed¨¹rfnisse in der Schule als ganzheitlicher Lebensraum (?Freude¡°)
  • Intersubjektivit?t: Bildungsauftrag mit Zielen, Inhalten, Normen, Tugenden und Werten (?Gerechtigkeit und Richtigkeit im Diskurs¡°)
  • Interobjektivit?t: schulische Bildung im systemischen Kontext, z. B. von Familie, Gemeinwohl, Wirtschaft, Sport und Glauben (?Funktionalit?t¡°).

Wahrhaftigkeit ist insbesondere im wissenschaftlichen Kontext eine Haltung, die das Streben nach Wahrheit beinhaltet und die Bereitschaft, F¨¹r-wahr-Gehaltenes zu ¨¹berpr¨¹fen. Aus diesem Verst?ndnis heraus resultiert im Sinne Johann Friedrich Herbarts die Aufgabe der Schule, den Gedankenkreis zu erweitern. Insofern ist es Aufgabe erzieherischen Denkens und Handelns, bewusst Bildungsr?ume zu schaffen, die au?erhalb der Schule nicht oder nicht mehr existieren, aber eine hohe Bildungswirksamkeit haben.

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5. Einheit von Forschung und Lehre; Methodenvielfalt

Entgegen vielf?ltiger Bestrebungen, Hochschulbildung zu funktionalisieren, erachten wir das Humboldtsche Bildungsideal der Einheit von Forschung und Lehre f¨¹r eine zeitlose g¨¹ltige Maxime: Demnach ist ?der Studierende nicht mehr Lernender, sondern dieser forscht selbst, und der Professor leitet seine Forschung¡°. Damit ist mehr gemeint als ein h?ufig praktiziertes ?forschendes Lernen¡