Lebensraum: Ruderale Standorte
Neben den angepflanzten und h?ufig gepflegten Standorten, gibt es an der Universit?t Augsburg auch manch unangerührte Fl?che, auf welcher sich klassische Spontanvegetation ausbreiten kann. H?ufig sind dies Fl?chen, die nur für eine begrenzte Zeit ungenutzt bleiben. Das k?nnen beispielsweise Schutthaufen auf Baustellen oder auch aus Kies bestehende Parkpl?tze sein. Spontan auftretende Vegetation wird auch als Ruderalvegetation bezeichnet. Der Name kommt aus dem Lateinischen: ?rudera“ bedeutet Trümmer und wurde vor allem in der Nachkriegszeit für die Pflanzen verwendet, die als Initialbestand auf Trümmern und Schutt aufgetreten sind. Da sich die Vegetation an solchen Brachfl?chen für eine bestimmte Zeit ungest?rt ausbreiten kann und zu Beginn keinem starken Konkurrenzdruck ausgesetzt ist, weisen Fl?chen dieser Art meistens eine h?here Artenvielfalt auf als z.B. Vielschnittwiesen.
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Ackerbrombeere (Rubus Caesius)

Fundort am Campus: Str?ucher, Schotterfl?che, Wegrand, Ruderalstandorte
Die Ackerbrombeere (Rubus caesius), auch als Kratzbeere bekannt, geh?rt zur Familie der Rosengew?chse (Rosaceae). Es handelt sich um einen Halbstrauch, der eine H?he von 30 bis 60 cm erreicht. Die Ackerbrombeere ist in Mitteleuropa weit verbreitet, kommt jedoch nur selten in H?henlagen über 1000 Meter vor. Auch in Skandinavien, Russland und auf dem Balkan ist sie vereinzelt anzutreffen. Die Früchte der Ackerbrombeere sind reich an Vitaminen und Antioxidantien und werden h?ufig in der Küche verwendet, um Marmeladen, S?fte und Desserts herzustellen. Darüber hinaus besitzt die Pflanze medizinische Eigenschaften und wird traditionell zur Linderung von Entzündungen eingesetzt.
Acker-Glockenblume (Campanula rapunculoides)

Fundort am Campus: Stra?en- und Wegr?nder
Die Acker-Glockenblume geh?rt zur Familie der Glockenblumengew?chse, erreicht eine H?he von 30 bis 80 cm und blüht von Juni bis September. Sie bevorzugt trockene, kalkhaltige B?den und ist an Wegr?ndern, in Gebüschen, Hecken, lichten Eichen- und Kiefernw?ldern, auf ?ckern sowie auf trockenen Wiesen zu finden. Dabei w?chst sie nicht in Gruppen, sondern vereinzelt. Ihre Blüten erinnern an kleine Glocken, sind 2 bis 3 cm lang, trichterf?rmig und blauviolett gef?rbt. Sie stehen in einer langen, traubenartigen Anordnung. Der St?ngel der Pflanze ist entweder kahl oder leicht behaart, w?hrend die Bl?tter dreieckig bis oval und spitz zulaufend sind.
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Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense L.)

Fundort am Campus: Schotterb?den, Ruderalvegetation
Der Name des Acker-Schachtelhalms setzt sich aus dem Fundort und dem Aussehen der Pflanze zusammen. Sie bevorzugen als Wuchsstandort ?cker, lehmige feuchte Wiesenr?nder oder auch Gr?ben und B?schungen. Die Pflanze l?sst sich durch den geschachtelten Aufbau seiner St?ngelglieder erkennen. In Asien wird der Acker-Schachtelhalm auch als Gemüse verwendet, w?hrend er in unserer Region entweder als Unkraut oder als Heilkraut gesehen wird. Wichtig ist, dass vor dem Verzehr die Verwechslung mit dem sehr ?hnlichen, aber giftigen Sumpfschachtelhalm ausgeschlossen wird. Er ist der wichtigste Vertreter der Schachtelhalm Familie (Equisetum). Die Sporenn?hren, die zur Fortpflanzung dienen, sind meist im Mai zu sehen.
Acker-Senf (Sinapis arvensis)

Fundort am Campus: Baustelle nordwestlich des Unigel?ndes am Musik- und Kunstgeb?ude
Findet der Acker-Senf erst mal einen guten Standort zum Wachsen, dann breitet er sich sehr schnell aus und bildet fl?chendeckende Best?nde. Durch diese Eigenschaft und die zum Verwechseln ?hnlich aussehende gelbe Blüte, wird der Acker-Senf bei der Bestimmung gerne mit dem durch den Menschen h?ufig kultivierten Raps verwechselt. Wie der Name der Pflanze bereits erahnen l?sst, schmeckt Sinapis arvensis nach unserem herk?mmlichen Senf.?Normalerweise wird jedoch?der Wei?e Senf (Sinapis alba) kultiviert und zur Senfherstellung genutzt. Bereits im Altertum haben die Menschen sowohl die Heilwirkung des Senfs als auch seine Nutzbarkeit als Nahrungsmittel erkannt. Die durch die Pflanze erzeugten Senf?le haben auch Vorzüge für den Acker-Senf selbst, da sie Insekten, welche sich bevorzugt von Pflanzen ern?hren, fern halten.
Ackerwinde (Convulvus arvensis L.)

Fundort am Campus: Schotterb?den und S?ume
Die Ackerwinde geh?rt zu der Familie der Windengew?chse und ist in ganz Europa eine weitverbreitete Pflanze. Sie ist in fast allen Ackerkulturen, sowie auf Wegen, Wiesen und Schuttpl?tzen zu finden und führt besonders bei Getreide und Dauerkultur-?ckern zu Problemen, da sie die Erntearbeiten erschwert. Sie ist ein langlebiges Beikraut, mit verzweigten St?ngeln, die sowohl auf den Boden liegen, aber sich auch an anderen Pflanzen in die H?he winden k?nnen. Wenn die Pflanze nur oberfl?chlich gej?tet wird, kommen immer wieder neue Sprossen nach und daher wird die Ackerwinde oftmals als ein hartn?ckiges Unkraut gesehen. Die Blütezeit erstreckt sich vom Frühsommer bis zum Herbst. Durch eine rosa wei?e Trichterform ist die Blüte gut zu erkennen. Die Blüte kann als Wetterprophet genutzt werden, da sie bei Regenwetter geschlossen bleibt. Au?erdem dient sie vielen Insekten als Nahrungsquelle.
Beifuss (Artemisia vulgaris)

Fundort am Campus:?Wegr?nder, Schotter, Kies, Uni-Heide
Der gew?hnliche Beifu? ist eine der ?ltesten einheimischen Heilpflanzen und zeichnet sich durch seine markante Erscheinung aus. Mit einer Wuchsh?he von bis zu 160 cm und einem auff?lligen roten Stiel ist die Pflanze leicht zu erkennen. Ihre Bl?tter sind ein- bis zweifach fiederschnittig und zeigen auf der Unterseite eine wei?e Behaarung. Von Ende Juli bis September blüht der Beifu? mit kleinen, grüngelben Blütenb?llchen, die der Pflanze ein leuchtendes Aussehen verleihen. In der traditionellen Naturheilkunde wird Beifu? besonders in der Frauenheilkunde gesch?tzt, vor allem als Geburtshilfemittel und zur Linderung von Kr?mpfen. Der Name ?Beifu?“ leitet sich von der alten Praxis ab, die Pflanze unter der Fu?sohle zu verwenden, um beim Wandern müde Beine zu verhindern.
Einj?hriges Berufskraut (Erigeron annus)

Fundort am Campus: Wegr?nder, Schotterfl?chen, Baustellen, Wiesen
Das ursprünglich aus Nordamerika stammende Einj?hrige Berufskraut ist in Mitteleuropa eine der wichtigsten invasiven Neophyten. Es erscheint auf den ersten Blick wie ein hoch gewachsenes G?nseblümchen, erreicht aber im Vergleich zu diesem Wuchsh?hen von 50-100 cm. Eine Gemeinsamkeit besteht darin, dass beide zur Familie der Asteraceae, der Korbblütler/K?pchenblütler, geh?ren. Das Einj?hrige Berufskraut ist eine ein- oder zweij?hrige krautige Pflanze, deren Blütezeit von Juni bis Oktober andauert. W?hrend dieser Zeit bildet sie wei?e bis blasspurpurfarbene Zungenblüten sowie die in der Mitte liegenden gelben R?hrenblüten aus. Aufgrund ihrer bis zu 1 m tief in den Boden reichenden Wurzel wird sie auch als Pionierpflanze angesehen. Die Vermehrung ist weitgehend ungeschlechtlich, d. h. eine Samenbildung erfolgt auch ohne Befruchtung. Am liebsten gedeiht das Einj?hrige Berufskraut an Ufern, D?mmen, Wegr?ndern, Kiesgruben und Auw?ldern.
Falsche Kamille (Tripleurospermum inodorum)

Fundort am Campus: Schotterb?den, Ruderalstandorte
Die geruchslose Kamille, auch bekannt als die falsche Kamille, ist eine Art aus der Gattung der Strandkamillen, welche wiederum zu der Familie der Korbblütler z?hlen. Der sehr ?hnlich aussehende Blütenkorb führt zu einer h?ufigen Verwechslung mit der echten Kamille. Im Gegensatz zur echten enth?lt die falsche Kamille nur wenige ?therische ?le und somit k?nnen diese zwei Arten gut über den Geruch voneinander unterschieden werden. Lediglich bei der echten Kamille l?sst sich der typische Kamillenduft wiedererkennen. Sie w?chst an Randbereichen von Wegr?ndern oder G?rten. Ein n?hrstoffreicher und lockerer Boden an einem sonnigen Standort l?sst die falsche Kamille besonders gut gedeihen. Sie z?hlt zu den einj?hrigen krautigen Pflanzen und kann zwischen 5 und 80 cm in die H?he wachsen. Der Blütenkorb besitzt im Durchschnitt einen 3 bis 4,5 cm Durchmesser, er besteht in der Mitte aus gelben und darum liegenden wei?en Zungenblüten.
Filzige Klette (Arctium tomentosum)

Fundort am Campus: Ufer, S?ume, Schotterfl?chen
Die filzige Klette ist in Europa, sowie in Teilen Chinas, Zentralasien und Sibirien heimisch, in Nordamerika ist sie eingeschleppt worden und breitet sich als Neophyt weiter aus. Sie siedelt sich auf kalkhaltigen, n?hrstoffreichen und nicht zu trockenen B?den an. Zudem ist sie auf Ruderalfl?chen und ?dland, an Weg- und Feldr?ndern, aber auch entlang von Gew?sserufern, zu finden. In den Alpen w?chst sie bis in H?henlagen von etwa 1.400m ü. NN. Wie alle einheimischen Klettenarten ist sie eine zweij?hrige, krautige und verzweigte St?ngelpflanze. Sie wird – je nach den ?rtlichen Milieubedingungen – zwischen 60 und 120cm hoch, in Ausnahmef?llen sogar mehr als 200cm. Die Blütezeit der filzigen Klette f?llt in die Monate Juli bis September. Dort bilden die purpurfarbenen Blüten kugelf?rmige, bis zu 3cm breite K?pfe. Die ?u?eren grün gef?rbten Hüllbl?tter haben eine hakenf?rmig gebogene Spitze. Die inneren Hüllbl?tter sind dagegen r?tlich gef?rbt mit kurzen geraden Spitzen, die miteinander spinnwebenf?rmig wollartig verbunden sind. Das unterscheidet sie von anderen Klettenarten.
Gemeine Kratzdistel (Cirsium vulgare)

Fundort am Campus:?Uni-Heide, Schotterfl?chen, Ruderalfl?chen, Baustellen
Die gemeine oder auch gew?hnliche Kratzdistel erreicht Wuchsh?hen zwischen 0,5 bis 3,50 Metern. Die Blütezeit liegt zwischen Juli und Oktober. Gleichm??ig feuchte Standorte werden als Wuchsort bevorzugt. Ein faszinierender Dualismus zeichnet sich bei der gew?hnlichen Kratzdistel ab: Einerseits gilt sie als l?stiges Unkraut, andererseits wird sie als Nationalblume Schottlands verehrt. Die purpurfarbenen Blüten übertragen den Pollen an Insekten. Die Früchte der Cirsium vulgare breiten sich durch den Wind oder durch Finken aus. Diese Distelart ist eng mit der Artischocke verwandt.
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Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis)

Fundort am Campus:?Ruderale Standorte, Schotterfl?chen
Die Nachtkerze stammt ursprünglich aus Nordamerika und ist in Deutschland als Neophyt bekannt. Sie w?chst wild an Bahnd?mmen, B?schungen, Stra?enr?ndern und auf Brachen, bevorzugt dabei warme, sonnige Standorte und mageren, sandig-lehmigen Boden. Wie ihr Name vermuten l?sst, ?ffnet die Nachtkerze ihre Blüten erst in der Abendd?mmerung und blüht von Juni bis September. Die zweij?hrige Pflanze erreicht eine H?he von 80 bis 200 cm und eine Breite von bis zu 80 cm. Die gelben, trichterf?rmigen und duftenden Blüten erscheinen erst im zweiten Jahr. Sowohl die Wurzeln als auch die Bl?tter der Nachtkerze sind essbar und werden in Teilen Nordamerikas als Heilpflanze genutzt.
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Grüne Borstenhirse (Setaria viridis)

Fundort am Campus:?Entlang von Treppen, Pflastersteine, Ruderalstandorte
Mit ihren langen Grannen erinnert diese Grasart an Getreide und dies aus gutem Grund: Es handelt?sich um die Grüne Borstenhirse, die der Stammform der Kolbenhirse (Setaria italica) entspricht, welche eine der vielen kultivierten Hirsearten ist. Die Grüne Borstenhirse w?chst h?ufig wild auf ?ckern neben angepflanztem Gut. Da dieses Gras sehr stickstoff- und w?rmeliebend ist, breitet es sich in den letzten Jahren immer st?rker in Siedlungsbereichen bzw. St?dten aus. Hier wird die Pflanze durch die permanente Verkehrsbelastung mit ausreichend Stickstoff versorgt und fühlt sich auch bei der warmen Temperatur wohl, die dank dem W?rmeinseleffekt in St?dten h?her ist als im Umland.
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Huflattich (Tussilago farfara)

Fundort am Campus: Wegr?nder, Pflasterritzen, Bauschutt
Der Huflattich ist eine typische und h?ufige Ruderalpflanze. Namensgebend ist die Form der Bl?tter, die an ein Hufeisen erinnern. Eine Besonderheit des Huflattichs ist, dass die Pflanze auff?llig blüht,?bevor die Bl?tter zum Vorschein kommen.?Da die Blüten bei voll entwickelten Bl?ttern bereits passé sind, kommt es h?ufig zu einer Verwechslung mit der Pestwurz (Petasites). Zwar sind die Blüten der beiden Arten?nicht zu vergleichen, die Blattform ist jedoch sehr ?hnlich. Die Bl?tter des Huflattichs sind?generell kleiner und mit kleinen Z?hnen am Blattrand versehen, die an der Spitze schwarz sind. Bevorzugt w?chst der Huflattich als Pionierpflanze auf offenen Standorten und ist daher meist?an Wegr?ndern, Bauschutt und Gruben vorzufinden. Auch an Ufern ist die Pflanze anzutreffen.
Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Fundort am Campus: Uni-Heide, Wiesen, Ruderale Vegetation
Johanniskraut ist eine bis zu 1 m hohe Pflanze mit gelben Blüten, die von Juni bis August blühen. Bekannt für seine medizinischen Eigenschaften, wird es vor allem als pflanzliches Antidepressivum und zur Wundheilung genutzt. Es bevorzugt sonnige Standorte und durchl?ssige B?den. W?hrend es für Menschen heilend ist, kann Johanniskraut für Tiere, insbesondere Pferde und Vieh, giftig sein und Sonnenempfindlichkeit verursachen. Bevor die Uni-Schafe zur Beweidung auf eine Wiesenfl?che dürfen, wird aus diesem Grund Johanniskraut im Vorfeld aus der Fl?che entfernt.
Mittlerer Wegerich (Plantago media)

Fundort am Campus: Wiesen, Trampelpfade, Ruderalstandorte
Der Mittlere Wegerich (Plantago media) geh?rt zur Familie der Wegerichgew?chse und bevorzugt sonnige Standorte. Im Hinblick auf N?hrstoff- und Feuchtigkeitsbedarf ist der Pflegeanspruch der Pflanze gering. Der Mittlere Wegerich blüht von Mai bis September und erreicht eine H?he von 15 bis 50 cm. Die angenehm duftende Blüte ist als ?hre angeordnet und besteht aus rosafarbenen Staubf?den. Die Bl?tter des Mittleren Wegerichs sind breit, ellipsen- bis eif?rmig und sommergrün. Im Gegensatz zum Breitwegerich sind die Bl?tter des Plantago media behaart. Für die Best?ubung der Pflanze sind Wildbienen, wie die wollflüssige Blattschneiderbiene, Schwebfliegen oder kleine K?fer verantwortlich. Die Bl?tter des Mittleren Wegerichs sind essbar und k?nnen ?hnlich wie Spinat zubereitet werden. In der Heilmedizin wird die Pflanze zur Behandlung von Husten verwendet. Auch bei Insektenstichen, Wunden und Entzündungen kann Plantago media durch ?u?ere Anwendung Linderung verschaffen.
Purpur-Leinkraut (Linaria purpurea)

Fundort am Campus:?Schulgarten, Geb?uden?he, Wegrand, Physik-Institut
Das Purpur-Leinkraut ist eine aus Südeuropa stammende, ausdauernde Pflanze aus der Familie der Wegerichgew?chse. Sie w?chst bis zu einem Meter hoch, hat schmale Bl?tter und blüht von Juni bis September mit purpurfarbenen Blüten. Diese pflegeleichte Pflanze bevorzugt sonnige, durchl?ssige B?den und zieht Bienen und Schmetterlinge an. In der Volksmedizin wurde das Purpur-Leinkraut traditionell zur Behandlung von Hautkrankheiten und Wunden verwendet.
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Raue G?nsedistel (Sonchus asper)

Fundort am Campus:?Baustellen, Schutt, Parkpl?tze
In ganz Deutschland sind neben der Rauen G?nsedistel (siehe Bild) noch zwei weitere stark verbreitet: die Acker- und die Kohl-G?nsedistel. Meistens wachsen die G?nsedisteln auf ?ckern und an sonstigen ruderalen Standorten wie z.B. Schutt. Früher wurden diese Pflanzen als Heilmittel genutzt. Vor allem der wei?e, milchige Saft im Inneren des St?ngels wurde bei Magenbeschwerden, Kurzatmigkeit und Fieber eingenommen. Darüber hinaus sind alle drei G?nsedisteln für den Verzehr geeignet. Dazu reicht es wenn der St?ngel gehackt, gewaschen und anschlie?end gedünstet wird. Geschmacklich erinnert die G?nsedistel an einen gew?hnlichen Kopfsalat. Vor dem Verzehr sollte jedoch immer auf die Umgebung des Wuchsstandorts geachtet werden, um eventuelle sch?dlichen Eintr?ge auszuschlie?en.?
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Schmalbl?ttriges Greiskraut (Senecio inaequidens)

Fundort am Campus: Physik-Institut, Stra?enrand, Parkpl?tze, Ruderalstandorte
Das Schmalbl?ttrige Greiskraut (Senecio inaequidens) geh?rt zur Gattung der Greiskr?uter (Senecio) in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Ursprünglich aus den Savannen Südafrikas und Lesotho stammend, wurde die Pflanze vermutlich vor etwa 50 Jahren über Wolllieferungen nach Europa eingeschleppt. Heute ist sie in Mitteleuropa eine der h?ufigsten Greiskraut-Arten und gilt als invasive Pflanze, die sich stark ausbreitet. Das Schmalbl?ttrige Greiskraut erreicht eine Wuchsh?he von 20 bis 60 cm und zeichnet sich durch seine starke Verzweigung aus. Es enth?lt giftige Pyrrolizidin-Alkaloide, die für Mensch und Tier sch?dlich sein k?nnen. Auch die Pollen der auff?lligen gelben Blüten sind giftig, sodass die toxischen Stoffe in Honig nachgewiesen werden k?nnen, wenn Insekten die Pflanze als Nahrungsquelle nutzen. Entlang von Autobahnen finden sich besonders gro?e Best?nde der Pflanze.
Stumpfbl?ttriger Ampfer (Rumex obtusifolius)

Fundort am Campus: H?nge, Wegr?nder, Baustellen, S?ume
Der Stumpfbl?ttrige Ampfer w?chst als überwinternd grüne, ausdauernde krautige Pflanze. Er bevorzugt frische humusreiche oder rohe, n?hrstoffreiche Lehm- und Tonb?den in hellen bis halbschattigen, luftfeuchten Lagen. Der Stumpfbl?ttrige Ampfer besiedelt ruderale Standorte an Graben- und Wegr?ndern, auf Schuttpl?tzen und ?ckern, an Flussufern und auf Waldschl?gen. Auf Schnittwiesen und Weiden gilt er als ?berdüngungs- und St?rzeiger. Zudem wird der Stumpfbl?ttrige Ampfer als Speise- und Heilpflanze verwendet: Die frischen Bl?tter des Stumpfbl?ttrigen Ampfers werden beispielsweise als Mischsalatbestandteil, Spinat-Anteil oder in Gemüsebrühe gegessen. Auch die getrockneten Samen werden als Gewürz verwendet. In der Landwirtschaft und im Gartenbau wird der Stumpfbl?ttrige Ampfer heute eher als Unkraut angesehen und gilt wegen seines hohen Oxals?ure-Gehalts als giftig.
Topinambur (Helianthus tuberosus)

Fundort am Campus:?Baustelle nordwestlich des Unigel?ndes am Musik- und Kunstgeb?ude
Der Topinambur oder auch die Erdbirne ist durch die bemerkenswerte Wuchsh?he (100 - 250 cm) und die hell gelb leuchtende gro?e Blüte sehr auff?llig.?Auch bekannt ist der Topinambur durch die essbaren Knollen, welche die Pflanze?unterirdisch ausbildet. In Europa wurde die Pflanze ab dem 17. Jahrhundert zum ersten Mal kultiviert. Damals geh?rte die Knolle zu den Grundnahrungsmitteln, die vor allem nach dem Drei?igj?hrigen Krieg vermehrt konsumiert wurde. Auch heute wird diese Pflanze noch zum Verzehr genutzt, jedoch hat sie in der Vergangenheit ihren Stellenwert als Grundnahrungsmittel wegen des?Aufkommens der ergiebigeren Kartoffel verloren. Geschmacklich sind die Knollen mit der Kartoffel tats?chlich vergleichbar. Essbar sind sowohl die?regul?ren als auch die Blütenbl?tter, welche z.B. zur Dekoration von Speisen genutzt werden k?nnen. Zudem werden die Knollen dank ihrer hohen Konzentration von Mineralien, B-Vitaminen und Inulin als sehr gesund erachtet.
Wilde Karde (Dipsacus fullonum L.)

Fundort am Campus: Physikwiese, Ruderalstandorte, Baustellen, Wegr?nder
Die Wilde Karde geh?rt zu den Kardengew?chsen und ist eine zweij?hrige Staude mit aufrechtem, krautigem Wuchs. Die Pflanze erreicht eine H?he von bis zu zwei Metern und bildet einen imposanten Blickfang auf dem Campus. Ab Juli beginnt die Blütezeit, in der die Blütenst?nde, die in ihrem Erscheinungsbild an Disteln erinnern, den markanten Eindruck der Staude perfekt erg?nzen. Wie auf dem Foto zu erkennen ist, sind die Blüten dabei wie ein violetter Ring angeordnet. Die Wilde Karde bevorzugt feuchte und sonnige Standorte, die Hummeln und Schmetterlinge anziehen. Ihren Namen ?Dipsacus fullonum“ erh?lt die Pflanze vom griechischen Wort ?dipsa“, was ?Durst“ bedeutet. Dies bezieht sich auf die Trichter der Bl?tter, die nach Niederschl?gen Wasser sammeln.
Wilde M?hre (Daucus carota subsp. Carota)

Fundort am Campus:?Uni Heide, Wegr?nder, S?ume, Baustellen, Schotterfl?chen
Die Wilde M?hre ist die ursprüngliche Art der heute bekannten Karotte. Erst durch die Züchtung der in Europa heimischen Wilden M?hre mit der violettfarbenen afghanischen Wildm?hre und der Riesenm?hre ging die heutige Kulturmohrrübe hervor. Auch heute ist sie ein weit verbreitetes Wildkraut, das natürlich auch in der Küche vielseitig verwendet werden kann. Sie ist in Europa, im Norden Afrikas und in der Türkei recht h?ufig anzutreffen. Dadurch, dass die wilde M?hre relativ anspruchslos ist, findet man sie auf vielen Standorten. Darunter fallen offene Wiesen, Brachfl?chen, Ruderalstandorte sowie n?hrstoffreiche Staudenfluren. Sie tritt an einem Standort in meist in gro?er Anzahl auf. Die wilde M?hre ist eine zweij?hrige und stark krautige Pflanze, die Wuchsh?hen von bis zu 1,40 Meter erreichen kann. Die H?he selbst h?ngt stark vom N?hrstoffangebot, der Konkurrenz und vom Standort ab. Die Blütezeit der wilden M?hre kann, je nach Wetter- und Standortbedingungen, zwischen Mitte Mai bis Ende August andauern. Sie bildet einen doppeldoldigen Blütenstand mit meist wei?en Blüten aus. Besonders charakteristisch ist, dass die Blütendolde in der Mitte einen aus Anthocyanen bestehenden Punkt in der Mitte ausbilden, der auch als M?hrenblüte bezeichnet wird. Dieser lockt Fliegen an, die ihre vermeintlichen Fortpflanzungspartner erwarten.
Wimper-Perlgras (Melica ciliata)

Fundort am Campus: Kiesparkplatz der Physik
Melica ciliata ist eine sehr auff?llige Grasart, da die Blüten sehr weich, haarig und silberfarben sind. In der Natur w?chst das Wimper-Perlgras vornehmlich auf Felsen, Roh- oder auch Skelettb?den. Dies sind B?den, die vergleichsweise gro?e Korngr??en aufweisen, folglich auch als grob bezeichnet werden k?nnen. Bisher konnte das Perlgras auf dem Campus nur auf dem kiesigen Parkplatz im Süden und entlang des Physikgeb?udes entdeckt werden. Das Vorkommen des auff?lligen Grases ist überraschend, da es in Bayern eher im Altmühltal entlang der Donau verbreitet ist und südlich der Donau Best?nde eher selten sind.
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Wei?e Lichtnelke (Silene latifolia p.)

Fundort am Campus:?Ruderale Standorte, Schotterfl?chen, Geb?uden?he, Wegr?nder
Die Wei?e Lichtnelke verstr?mt am Campus der Universit?t einen angenehmen Duft, wenn ihre Blüten sich nachmittags ?ffnen. Bereits in der D?mmerung schlie?en sich die Blüten wieder, doch zuvor k?nnen sie Nachtschmetterlinge anlocken. Die krautige Pflanze lebt ein bis mehrere Jahre und erreicht Wuchsh?hen von 30 bis 120 cm sowie Wurzeltiefen von bis zu 60 cm. Ihre wei?en (selten hellrosa) Blüten mit den markanten, fünfz?hligen Nebenkronen sind ein auff?lliges Merkmal und ein echter Hingucker. Auf dem Campus ist die Wei?e Lichtnelke h?ufig an ruderalen Standorten wie Schuttpl?tzen, Wegen und Wegr?ndern zu finden. Silene latifolia gedeiht am besten auf stickstoffreichen, nicht allzu basenarmen, sonnigen Lehmb?den. Die Pflanzen sind immergrün und bilden unterirdische Ausl?ufer.
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Zurückgebogener Fuchsschwanz (Amaranthus retroflexus)

Fundort am Campus:?D?cher, Bauschutt
Wie der Name der Pflanze bereits andeuten l?sst, handelt es sich hier um einen Vertreter der Fuchsschwanzgew?chse. Dies mag wohl am Aussehen des Blütenstands liegen (vgl. Bild). Der deutsche Name mag vorerst vielleicht nicht darauf schlie?en lassen, aber für viele ist diese Pflanze - und vor allem deren Früchte - durchaus bekannt. Der Fachbegriff bringt hier etwas Licht ins Dunkel: Amaranthus retroflexus. Amaranth werden auch die Früchte genannt, welche als Getreide bekannt sind, was, wenn man es ganz genau nimmt, so nicht stimmt, da die kleinen K?rner in diesem Fall nicht wie andere Getreidearten von Sü?gr??ern stammen, sondern von den eben erw?hnten Fuchsschwanzgew?chsen. Der bei uns im Einzelhandel erh?ltliche Amaranth kommt meistens aus Nordamerika, von wo die Pflanze im 19. Jahrhundert zu uns nach Europa gekommen ist und sich seit dem vornehmlich an ruderalen Standorten und ?ckern ausbreitet. Da die Ertr?ge des Fuchsschwanzes im Gegensatz zu vielen?Getreidearten kein Gluten enthalten, wird Amaranth auch gerne als Ersatzlebensmittel für Menschen mit Glutenunvertr?glichkeit bzw. Z?liakie hergenommen.
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